Den Engpass beheben – 17 000 Autos sind zuviel
Das Ortszentrum Aarwangen ist verkehrsmässig ein Pfropfen, der die Region Oberaargau mit ihren 20 000 Arbeitsplätzen von der A1 trennt: Durch dieses Nadelöhr stauen sich täglich 17 000 Autos (etwa gleichviel wie durch den Gotthard), darunter ein rekordhoher Anteil Lastwagen. Dazu noch die Bahn, welche allein im Dorf die Strasse dreimal quert. Dazwischen eingeklemmt sind Velofahrende, Fussgänger*innen und viele Schulkinder, die täglich einem hohen Risiko ausgesetzt sind.
Die Bevölkerung leidet
Seit Jahren leiden Verkehrsteilnehmende und die Anwohnerschaft unter den Staus und der schlechten Aufenthalts- und Wohnqualität. Auch die Verkehrssicherheit – gerade von Kindern unterwegs zur Schule – ist von der Überlastung betroffen: In den letzten 5 Jahren kam es zu rund 100 Verkehrsunfällen.
In der Region verankert
Die Massnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit der Region und auch mit Umweltverbänden erabeitet und stellen den Schutz und die Lebensqualität von Mensch und Umwelt sicher. Der Lebensraum von Tieren und Pflanzen wird mit zahlreichen Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen geschützt und bewusst aufgewertet.
Im Mai 2017 hat die Stimmbevölkerung des Kantons Bern den Projektierungskredit mit über 60% Ja-Stimmen genehmigt. Noch viel deutlicher war die Zustimmung im Oberaargau: Hier wurde der Projektierungskredit für die heutige Bau- bzw. Kreditvorlage mit rund 69% Ja-Stimmen sehr deutlich angenommen.
Die ganze Region wird profitieren
Rund 20 000 Arbeitsplätze gibt es im Oberaargau, viele davon in Industrie und Gewerbe. Die Verkehrssanierung Aarwangen sorgt für einen volkswirtschaftlichen Mehrwert durch Aufwertung der wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkte für die ganze Region.
Umsetzung
Die Verkehrssanierung Aarwangen lenkt den Durchgangsverkehr über eine 3.6 Kilometer lange, zweispurige Umfahrungsstrasse an Aarwangen vorbei. Die neue Strasse zweigt nordwestlich von Aarwangen von der Kantonsstrasse ab, quert die Aare auf einer 480 Meter langen Brücke, führt beim Spichigwald in einen rund 500 Meter langen Tunnel, quert den Risenacher und mündet östlich von Bützberg über einen leistungsstarken Kreisel in die Bern-Zürich-Strasse.
Von Umweltfachstellen geprüft
Die Bauten gliedern sich gut in die Landschaft ein. Es sind zahlreiche Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen, eine Landumlegung sowie Renaturierungen vorgesehen. Die kantonalen Umweltfachstellen und das BAFU die Umweltverträglichkeit der Verkehrssanierung Aarwangen.
Vorgesehen sind vollumfängliche Kompensationen mit Wiederaufforstungen, Tümpeln für Amphibien in der Grösse von drei Olympiaschwimmbecken), Böschungen, Feuchtwiesen in der Grösse von ca. fünf Fussballfeldern, Nistkästen und der Offenlegung von Bächen.
Mehr Sicherheit in Aarwangen: Visualisierung der künftigen Ortsdurchfahrt. (Quelle: BVD.BE.ch)
Mehr ÖV für Aarwangen. Im Hard wird eine neue Haltestelle entstehen (Visualisierung.) (Quelle: BVD.BE.ch)
Der Transitverkehr führt künftig nicht mehr durch Aarwangen. Die geplante Umfahrungsstrasse führt entlang der Waldbegrenzungen. (Quelle: BVD.BE.ch)
Das ist geplant:
- 3.6 Kilometer lange, zweispurige Umfahrungsstrasse an Aarwangen vorbei
- Die Strasse zweigt nordwestlich von Aarwangen von der Kantonsstrasse ab
- 480m lange Brücke zur Aarenüberquerung
- 500m langer Tunnel beim Spichigwald
- Zusätzliche Massnahmen wie beispielsweise die natürliche Gestaltung von Uferböschungen, neu angelegte Tümpel, Ersatzaufforstungen und sichere Durchlässe für Tiere
Gesamtkosten und Finanzierung
Termine
Mai 2017
Das Berner Volk sagt mit 60,1% Ja zum Projektierungskredit und bestellt damit die heutige Bau- bzw. Kreditvorlage. Die Region Oberaargau hat mit knapp 69% sogar noch deutlicher Ja gesagt.
Frühjahr 2021
Strassenplanauflage
Januar 2022
Strassenplangenehmigung
Juni 2022
Kreditgenehmigung durch den Grossen Rat
Ab 2023
geplanter Start Bauphase
Ab 2025
geplanter Start Bauarbeiten